Zwischen Besinnlichkeit und Spektakel

Bündner Tagblatt, 29.11.08 

Vielfältige Eindrücke: Die szenische Kantate «Hochzeit von Kana» feierte am Donnerstag Premiere in der Martinskirche in Chur.

Die Konzertbesucher wurden vor Konzertbeginn mit projizierten pulsierenden Spiralfiguren in psychedelischen Farben und einem irritierenden Tonmix von sakraler und moderner Musik empfangen. Aufwühlend und mit vielen Eindrücken beladen gestaltete sich auch die darauf folgende Aufführung der szenischen Kantate «Hochzeit von Kana». Einiges blieb nebulös, nicht nur wegen des von Zeit zu Zeit eingesetzten «Disco-Nebels».

Liebe als zentrales Motiv

Zu Beginn schreckt der Bündner Bariton Michael Berndonner alias Johannes das Publikum mit einem Urschrei auf: «You didn’t tell the truth…», ruft er sodann in den Raum. Wer ist der hinters Licht geführte Johannes? Vielleicht das Alter Ego des Initianten und Autors Arno Schocher, der durch eine Vision in der australischen Wüste zum Text inspiriert wurde. Johannes heisst auch der Schreiber des Evangeliums, worin die «Hochzeit von Kana» geschildert wird. Aber vielleicht ist Johannes auch einfach ich und du. Die Gesprächspartnerin von Johannes ist die (weibliche) göttliche Weisheit Sophia, dargestellt von der Sängerin Annette Labusch. Sie lehrt Johannes, dass es im Leben eigentlich um die Liebe ginge. Die Botschaft, gegen die nichts einzuwenden ist, kommt im Text etwas holprig, stilistisch uneinheitlich und zuweilen mit konstruiert anmutenden Bildern daher. Englisch und Deutsch, hochtrabende Sätze in altbackenem Stil und moderne Anglizismen bilden eine Collage, die kaum in einem dramaturgischen Konzept aufgeht. Der Bündner Schauspieler und Regisseur René Schnoz hatte bei der szenischen Umsetzung somit keine leichte Aufgabe. Dass die Inszenierung trotzdem gut herauskam, spricht für Schnoz. Zusammen mit dem in Chur geborenen Komponisten Marco Schädler, der auch gleich die Orgel bediente, gelang es ihm, insbesondere mit Mitteln der Ironie, dem Libretto Konturen zu verschaffen. Schädlers Musik ist zwar ebenfalls heterogen, allerdings schuf er fliessende Übergänge zwischen den Stilrichtungen und liess sie auch als Abbild einer inhaltlichen Auseinandersetzung erkennen. Sehr gelungen war zudem die Tanzperformance, die in anschaulichen Bildern zu den Zuschauern sprach (Irina Cannabona, Ronny Kistler und Tanzschülerinnen).

Abrupte Stilwechsel

Für die musikalische Leitung zeichnet Harri Bläsi verantwortlich, der auch den Chor Vocs Box einstudiert hatte. Dieser meisterte die Klippen der abrupten Stilwechsel gut. Auch die mit einem Bläserübergewicht besetzte Kammerphilharmonie Graubünden wirkte allzeit souverän. Neben den bereits erwähnten Sängern ist als Komtur Daniel Leo Meier zu hören. Die Sänger überzeugten sowohl stimmlich wie darstellerisch. Köstlich die Faxen des Komturs, als er das Volk mit Ritualen, Regeln und Zerstreuung einlullte. Maria (Patricia Pasquale) und Jesus (Gabriel Crucitti) wurde kein Gesangspart zugeteilt. Der erst 1992 geborene Jesusdarsteller verlieh Jesus eine warme und sanftmütige Ausstrahlung. Die Jüngsten waren aber vier etwa 8-jährige Mädchen, die auch sprechen und singen mussten – Hut ab!
Phasenweise waren so viele Töne und Bilder zu verarbeiten, dass eine gewisse Reizüberflutung den besinnlichen Aspekt überdeckte. Das mutige Projekt verdient aber insgesamt gute Noten. Die Beteiligten waren mit Herz bei der Sache, und es entstand ein buntes und unterhaltsames Produkt, das auch ein klassikfernes Publikum anspricht und, last but not least, zum Nachdenken anregt.


Carlo Köhl

Hochzeit von Kana

Hochzeit von Kana – szenische Kantate zum Hohelied der Liebe (Uraufführung)

Im November 2008 durften wir die Uraufführung der szenischen Kantate «Hochzeit von Kana» tatkräftig mit Gesang unterstützen. Wir wurden dabei von zahlreichen Mitsängern verstärkt, so dass wir als 60-köpfiger Chor hinter der Bühne standen. Beim sehr professionell aufgezogenen Grossprojekt waren über 100 Leute beteiligt, nämlich nebst uns ein ausgesuchtes Ensemble der Kammerphilharmonie Graubünden, die Tänzerinnen (und Tänzer) der Tanzschule Ballirina, Solisten, Schauspieler sowie vier singende und schauspielende Kinder. 

Libretto: Arno Schocher, Komponist: Marco Schädler, Musikalischer Leiter: Harri Bläsi, Regie: René Schnoz, Choreographie: Irina Cannabona
Solisten: Annette Labusch, Michael Berndonner, Daniel Leo Meier, Schauspieler: Patricia Pasquale, Gabriel Crucetti, Tänzer: Irina Cannabona, Ronny Kistler, Kinder: Lea Bläsi, Hanna Bläsi, Lea Pasquale, Gianna Catrina

Donnerstag , 27.11.2008 – 20:00 – St. Martinskirche Chur – Première
Freitag , 28.11.2008 – 20:00 – St. Martinskirche Chur
Samstag, 29.11.2008 – 19:00 – St. Martinskirche Chur 

Biblische Hochzeitsfeier in der Martinskirche

Südostschweiz, 26.11.08

Morgen Abend wird in der Churer Martinskirche die szenische Kantate «Hochzeit von Kana» uraufgeführt. Insgesamt sollen bei diesem Grossprojekt über 100 Mitwirkende für ein eindrückliches Konzerterlebnis sorgen.  

Chur Es war ein ambitioniertes Projekt, das der Verein Hochzeit von Kana Anfang dieses Jahres der Öffentlichkeit vorgestellt hatte. Nichts weniger als die Einstudierung einer szenischen Kantate des biblischen Gleichnisses «Hochzeit von Kana» schwebte den Verantwortlichen des eigens dafür gegründeten Vereins vor. Eine szenische Aufführung mit Chor, Orchester, Schauspielern und Tänzern solle es werden, hiess es damals. Wer diese Schauspieler und Musiker aber sein würden, stand dazumal noch nicht fest. Mit Philipp Lenz war jedoch immerhin der Name des Regisseurs schon einmal bekannt. 

Die Rollen sind verteilt 

Seit Februar hat sich so einiges getan, auch der Name des Regisseurs ist schon wieder Geschichte. Für die morgige Uraufführung der szenischen Kantate zeichnet nun René Schnoz verantwortlich. Die Aufgaben des Chors (Chor Vocs Box), des Orchesters (Kammerphilharmonie Graubünden), der Schauspieler und Vokalsolisten (Patricia Pasquale, Gabriel Crucitti, Annette Labusch, Michael Berndonner und Daniel Leo Meier) sowie die der Tänzer (Schülerinnen der Tanzschule Ballirina von Irina Cannabona) sind mittlerweile verteilt.
Trotz der Anfangsschwierigkeiten blieb also allen Beteiligten noch genügend Zeit, um zu proben. Zeit, die auch nötig war. Denn die Geschichte aus dem Johannes-Evangelium, in der Jesus auf die Bitte seiner Mutter Maria hin Wasser zu Wein verwandelt, verlangt den Mitwirkenden einiges ab.

Kantate in 15 Szenen 

Die Idee, den Stoff des biblischen Gleichnisses «Hochzeit von Kana» zur Aufführung zu bringen, stammt von dem in Chur aufgewachsenen Mikrobiologen und Theologen Arno Schocher. In insgesamt 15 Szenen wird die Bibelerzählung morgen sowie am Freitag und Samstag in der Churer Martinskirche von insgesamt über 100 Mitwirkenden aufgeführt. Die Musik dazu stammt aus der Feder des Liechtensteiner Komponisten Marco Schädler, die musikalische Leitung obliegt Harri Bläsi.

Ausstellung als Begleitprojekt

Bereits im Vorfeld der morgigen Uraufführung startete in der vergangenen Woche eine Begleitausstellung zur szenischen Kantate. Die Schau, die noch bis zum 6. Dezember in der Churer Stadtgalerie zu sehen ist, hat Projektinitiant Schocher gemeinsam mit der Gestalterin Gyano Silvia Koch konzipiert. Die ausgestellten Werke versuchen laut Koch die jeweilige Grundidee der 15 Szenen der Kantate – zum Beispiel «Flucht in die Betäubung» oder «Liebe als Sinn der Schöpfung» – darzustellen.

Franco Brunner 

Ein vielfarbiges Klangbild

Sarganserländer, 21.04.2008 

Ein mitreissendes und vielseitiges Repertoire hielt der Chor «Vocs Box», bestehend aus ehemaligen Kantischülern, am Samstag anlässlich des Jahreskonzertes in der KSS für sein Publikum bereit.  

SARGANS Gleich mit den ersten milden Klängen der jungen Stimmen wurde deutlich, dass es Chorleiter Harri Bläsi fabelhaft gelingt, die rund 20 Stimmen zur klanglich harmonischen Einheit zu bringen. Nichts drängt in den Vordergrund. Das geschickt zusammen gestellte Repertoire besticht durch Vielseitigkeit. Mit grosser Palette malt Harri Bläsi mit dem Chor ein Klangbild, das sich mit jedem Lied um eine neue Klangfarbe erweitert. Den Untergrund auf dem dies so fein gelingt, setzt Stefan Frommelt mit seinen malerischen, hier und da gewitzt akzentuierten Klavierimprovisationen.

Mit breitem Pinsel gemalt 

Beginnend mit Traditionals aus den USA, Schottland und der Schweiz, findet sich das innere Auge in einer feinen, pastellfarbigen Klanglandschaft wieder. Leicht hüpfend fügt sich mit Greensleeves schottischer Rhythmus ein, bevor mit «Du fragsch mi» Heimatgefühl aufkommt. Eine Stippvisite bei den 70er und 80er Jahren bringt interessante neue Klangfarben, so beispielsweise regnerische Melancholie mit Billie Holidays «God bless the Child» oder klar strukturierte Kontraste mit «Super trouper» von Abba. Bei «Endless Love» von Lionel Richie klingt zarte Liebe auf rosaroten Wolken an, während es mit «Hard to say I’m sorry» in fliederfarben anklingende Tragik führt. Absolut heitere, unbeschwert sonnige Klänge folgen mit drei Werken im Latin swing. Vor dem inneren Auge würde jetzt der Maler einen Schritt zurücktreten und mit «Us Distanz» von Res Wepfer sein Werk distanziert betrachten. Nachdenklich, fast schon philosophisch erklingt dieses Werk, bevor der Maler erneut zur Palette greift und mit «Only Time» zarte irische Grüntöne einfügt.

Der Abschied fällt schwer 

Zwei israelische Traditionels temperamentvoll und akzentuiert ergänzen das Klangbild dramatisch, komplementär jedoch durchaus lebensfreudig. Mit «King of the road» schlendert man vergnügt schnipsend zum nächsten Zigarettenautomat, bevor man mit Frank Sinatra «New York» einen weltmännischen Besuch abstattet. Dem Klangbild wird damit ein glamouröses Funkeln aufgesetzt, bevor es mit «To be or not to be» eigenwillig ums Ganke geht. Fast schon übermütig slapstickartig untermalt der Pianist diese petrolfarbene Liebeserklärung. «Goodnight sweetheart» sagt der Maler des Klangbildes, betrachtet sein Werk zufrieden, fügt hier und da noch einen feinen Pinselstrich an und schickt sich an, zu Bett zu gehen.

Stimmen gesucht 

Dass das Publikum damit nicht einverstanden ist, versteht sich von selbst. «Nur es chlieses Träumli» hängt er übermütig an, doch auch das reicht noch nicht. Mit ausgesprochenen milden, sentimentalen Klängen wird das Publikum sanft zum Abschied gedrängt und der Chor tritt den geordneten Rückzug an.

Liederkiste

Jahreskonzert 2008: «VocsBox singt aus der Liederkiste…«

  • Samstag, 19. April 2008, 20:00, Kantonsschule Sargans, Zimmer 99
  • Sonntag, 20. April 2008, 17:00, Kursaal des Grand Hotel Quellenhof Bad Ragaz

Konzerte 2007

Am Krankensonntag, 04. März 2007 haben wir in den Pflegeheimen Sargans und Wangs sowie im Spital Vaduz einen Auszug aus unserem Repertoire zum Besten geben.

Ausserdem durften wir die Hauptversammlung des Kantonsschulvereins Sargans am 22. September 2007 musikalisch umrahmen (Gastdirigent Manuel Schlegel).

Vocs Box, perfekt inszeniert

Werdenberger & Obertoggenburger, 30.12.2006

Ein Chor ehemaliger Kantonsschüler von Sargans bot in der katholischen Kirche Buchs ein Weihnachtskonzert der besonderen Art. Ein Augen- und Ohrenschmaus.

von Pius Bamert

Buchs. – Von der Kirchenmitte her hört man das Plätschern des Brunnens. Trotz der vielen Besucher ist es sonst still. Kaum ein Räuspern oder Hüsteln. Von der Empore herunter klingt „Veni, veni Emmanuel, komm, komm, Emmanuel, erlöse das gefangene Israel“. Erich Jahn begleitet die drei Sängerinnen an der Orgel. Jahn ist Kirchenmusiker, besitzt das Organisten- und Konzertreifediplom, lehrt an der Kantonsschule Sargans Klavier und Orgel. Bei VocsBox, wie sich der Chor ehemaliger Kantonsschüler nennt, ist er Mitglied. 
Sie treten in gediegenem, elegantem „Schwarz“ auf. Die gesanglichen und musikalischen Darbietungen überzeugen. Auch die Namen der mitwirkenden Solisten weckten hohe Erwartungen. Da ist Harri Bläsi, Dirigent mit Lehrdiplom für Gesang. Die Sopranistin Beatrice Rütsche-Ott tritt auf verschiedenen Bühnen im In- und Ausland auf und bildet sich in Meisterkursen und an der Musikhochschule Zürich weiter. Esther Bläsi-Huber (Mezzosopran) studierte Rhythmik am Konservatorium Luzern, unterrichtet an der Pädagogischen Hochschule Graubünden. Sarah Cathomas (Alt) ist noch Schülerin an der Kanti. Von ihr wird man sicher noch hören.
Tenor Felix Lutz singt zusammen mit seinem Gesangslehrer Alfred Kesseli (Bass). Der Gamser Kesseli besitzt ein Konzertdiplom mit Auszeichnung für Sologesang der Hochschule für Musik und Darstellender Kunst in Wien. Die junge Katrin Bamert spielt Harfe, hat am Konservatorium Luzern studiert. 2005 erhielt sie von der Stadt Chur den Förderpreis.

Von Boyle bis Saint-Saëns
Das „Gebet des heiligen Franziskus“ von Rory Boyle sangen die Solistinnen mit dem Chor in Englisch. Die guten deutschen Übersetzungen im Programmheft erleichterten den Zuhörern den Zugang und das Verständnis für die Darbeitungen, nachahmenswert! Es muss einen Grund haben, dass die Harfe Instrument der Engel genannt wrid. Antonio Vivaldis Konzert in D-Dur vermittelte irgendwie diese himmlischen Sphärenklänge. Die warmen Streicher und die durchsichtigen Harfenklänge waren Balsam für gestresste Seelen, ein richtiger Genuss. Nach dem „Prélude et Variation“ von César Frank, gespielt von Katrin Bamert (Harfe) und Erich Jahn an der Orgel, folgte das Weihnachtsoratorium von Camille Saint-Saëns. Und das war sicher der Höhepunkt des Abends. Stimmgewaltig die Solisten. Der Chor bot Klangschönheit und Präzision.
Die Leute der Vocs Box zauberten eine Weihnachtsstimmung, eine Stimmigkeit, der sich niemand entziehen konnte. „Stehender Applaus“ war der Dank des Publikums an die Künstler – laut, frenetisch und lang anhaltend.

«Freut euch, ihr Himmel!»

Sarganserländer, 18.12.2006

Besinnliche Advents- und frohe Weihnachtsstimmung vermittelte das berührende Konzert der Vocs Box (Chor ehemaliger Kantonsschüler von Sargans) unter der Leitung von Harri Bläsi am Freitagabend in der Pfarrkirche in Heiligkreuz.

Von Hans Hidber

Heiligkreuz/Mels. – Bereits vor Konzertbeginn fiel im Chor ein Instrument auf, das laut Bibel schon König David zu spielen wusste: die Harfe. Das königliche Instrument, einfühlsam und souverän gespielt von der schon mehrfach mit Preisen ausgezeichneten Harfenistin Katrin Bamert, kam in diesem Konzert verschiedentlich zum Einsatz und verlieh dem Ganzen eine besondere Klangfarbe und Atmosphäre.

«Komm, Emmanuel»
Der schottische Komponist Rory Boyle (1951) orientierte sich in seinem Stil stark an Igor Stravinsky (1882 – 1971), ihm wurde auch schon eine «unsentimentale Lyrik» bescheinigt. Nach ein paar kurzen Tonfolgen der Orgel (Erich Jahn) eröffneten drei Solistinnen von der Empore herunter das Konzert mit dem Adventsruf «Komm, komm, Emmanuel». Zeitlos gültig dann das Gebet des heiligen Franziskus, in dem unter anderem auch Licht in die Dunkelheit und Frieden ersehnt wird. Weihnächtlich wurde es mit den «Drei Königen», deren Kommen durch die Orgel in trippelnden Tönen angekündigt wurde. Die Trilogie von Boyle’s Werken fand ihren Abschluss mit dem glanzvollen «Preis und Ehre».Das Konzert in D-Dur für Streicher und Harfe von Antonio Vivaldi (1678 – 1741) liess barocke Festfreude aufkommen, während im «Prélude et Variation» für Orgel und Harfe von Cèsar Franck (1822 – 1890) die klaren Linien des französisch geprägten Neoklassizismus aufschienen.

Das Weihnachtsoratorium
Camille Saint-Saëns (1835 – 1921), obwohl auch Vertreter des typischen französischen Musikstils des 19. Jahrhunderts, hatte eine besondere Vorliebe für die alten Klassiker. Das «Prélude» zum Oratorium klassierte er selber als «im Stil von J.s. Bach», wohl als Seitenhieb auf die damalige Ignorierung der Bach’schen Genialität. Zum Oratorium selbst stimmte die Orgel behutsam eine Hirtenmelodie an, die von den Streichern sanft aufgenommen und weitergeführt wurde. Das Werk besteht aus Psalm- und Evangeliumstexten, die zum Teil im Psalmenton rezitiert und wie in einem Wechselgesang vom Chor übernommen werden. Dabei ergibt sich eine stetige Steigerung: Steht anfänglich nur ein Solo im Wechsel zum Chor, werden die Solistenstimmen sukzessive bis zum Quintett erweitert. Bemerkenswert waren die sauberen und nahtlosen Übergänge der Soli zum Chorgesang, wie überhaupt die hohe Stimmkultur und Tonsicherheit.

Eindrückliches Erlebnis
Die natürlichen, jugendfrischen und doch disziplinierten Stimmen, die auch in hohen Lagen nie forciert werden mussten, das abgerundete und den Chor nie dominierende Orchester in seinem warmen Wohlklang (Konzertmeisterin Vreni Sailer) und die souveräne Leitung durch Harri Bläsi führten zu einem ausgewogenen Zusammenspiel. Angenehm auch die den Texten angepasste, ruhige, dennoch mit rhythmischem Schwung dahinfliessende Harmonie. Die Lobpreisungen, Bitt- und Hallelujarufe hoben sich als dynamische Farbtupfer von den längeren, lyrisch-erzählenden Passagen ab. Als besondere Höhepunkte sind auch die Einsätze der Solisten zu werten: Bea Rütsche-Ott (Sopran); Esther Bläsi-Huber (Mezzosopran); Sarah Cathomas (Alt); Felix Lutz (Tenor) und Alfred Kesseli (Bass). Eine instrumentale Schlüsselrolle neben der bereits erwähnten Harfenistin) spielte Organist Erich Jahrn, der durch gekonnte Registrierung und gewohnt virtuos dem jeweiligen Charakter der Stücke in unaufdringlicher Art Rechnung trug.

Ein freudvoller Schlusspunkt
Der lang anhaltende Schlussapplaus hätte für etliche Zugaben ausgereicht. Sinnvollerweise wurde jedoch darauf verzichtet, sollte doch der allmählich aufgebaute, fulminante Schlusspunkt von Chor, Orchester und Orgel das klangvolle und definitive «Amen» dieses eindrücklichen Weihnachtskonzerts bilden. «Denn Er kommt, Halleluja!» – was könnte diesem Lobgesang des jubilierenden Himmels und der jauchzenden Erde noch hinzugefügt werden?

Weitere Aufführungen jeweils um 20.30 Uhr am 22. Dezember in der reformierten Kirche Maienfeld, am 26. Dezember in der kath. Kirche Lenzerheide und am 27. Dezember in der kath. Kirche Buchs

Weihnachtsoratorium

Im Dezember 2006 haben wir das Weihnachtsoratorium von Saint-Saëns sowie Werke von Rory Boyle aufgeführt. Unterstützt wurde unser Chor dabei von 5 Solisten, einem Orchester, Harfe und Orgel. Die Konzerte in Heiligkreuz, Maienfeld, Lenzerheide und Buchs waren ein voller Erfolg!

Aufführungen:

  • 15. Dezember 2006, katholische Kirche Heiligkreuz, 20:30
  • 22. Dezember 2006, reformierte Kirche Maienfeld, 20:30
  • 26. Dezember 2006, katholische Kirche Lenzerheide, 20:30
  • 27. Dezember 2006, katholische Kirche Buchs, 20:30

Mitwirkende:
– Harri Bläsi (Dirigent)
– Erich Jahn (Orgel)
– Kathrin Bamert (Harfe)
Solisten:
– Beatrice Rütsche-Ott (Sopran)
– Esther Bläsi-Huber (Mezzosopran)
– Sarah Cathomas (Alt)
– Felix Lutz (Tenor)
– Alfred Kesseli (Bass)
Orchester:
– Violine: Vreni Sailer (Konzertmeisterin), Anja Bereiter, Imelda Biedermann, Hedi Bösch, Nesina Bösch, Johann Veges
– Bratsche: Reto Hassler, Claudio Toldo
– Cello: Rahel Laukas, Violetta Veges
– Kontrabass: Martin Egert, Andrea Thöny

Programm:

Rory Boyle
– Veni Emmanuel (Regina Fritsche, Kathrin Gattlen, Nathalie Zweifel)
– Saint Francis Prayer
– Three Kings (Christoph Ackermann, Regina Fritsche, Kathrin Gattlen, Felix Lutz, Manuel Schlegel, Regula Truffer, Josef Vogt, Nathalie Zweifel)
– Praise and Glory
Antonio Vivaldi
– Konzert in D-Dur; Harfe: Kathrin Bamert, Streicher: Anja Bereiter, Rahel Laukas, Vreni Sailer, Claudio Toldo
César Franck
– 
Prélude et Variation; Harfe: Kathrin Bamert, Orgel: Erich Jahn
Camille Saint-Saëns
Weihnachtsoratorium mit Chor und fünf Solisten (Namen siehe unter Mitwirkende) 

Bagatellen – 2006

Jahreskonzert September/Oktober 2006 «Bagatellen»

rund um den Buchstaben B: Bach, Berneroberland, Bovet, Blödsinn, Beatles, Brahms, Blumen, Balu, Bizet, Bläsi, Bündnerland, …

«Bagatellen»
Ein sehr vielfältiges Programm um den Buchstaben B soll Jung und Alt «B wie begeistern».
Bagatellen heisst soviel wie kleine Stücke, schöne und unterhaltsame Leckerbissen rund um den Buchstaben «B», keinesfalls aber leichte Kost. Man bedenke doch, dass Vocs Box höchst anspruchsvolle Stücke von Bach, vom bekannten französischen Liedermacher Bizet und auch von Brahms aufführt.
Auch moderne Töne werden angestimmt. Die Beatles sind prädestiniert für einen Platz im Konzertprogramm. Schweizer Komponisten dürfen selbstverständlich ebenfalls nicht fehlen. Joseph Bovet ist einer von ihnen.
Für einen Programmteil von ganz spezieller Unterhaltsamkeit wird sicherlich der folgende Abschnitt sorgen: «B wie Blödsinn».

Aufführungen:

  • Sa, 23. September 2006, 20:00 Uhr, Triesen, Guido Feger Saal
  • Sa, 30. September 2006, 20:00 Uhr, Walenstadt, Aula Oberstufenzentrum
  • So, 01. Oktober 2006, 17:00 Uhr, Bad Ragaz, Kursaal Hotel Quellenhof

Mitwirkende:
Piano: Erich Jahn
Sopran: Anna Schmidt
Tenor: Felix Lutz
Techniker: Hansruedi Schumacher
Leitung: Harri Bläsi

Liederliste

  • Intrada a capella (Beginn)
  • Du frogsch mi wer i bi (Bündnerland)
  • Le vieux chalet (Bovet)
  • Colin (Bovet)
  • Flying free (Besig)
  • Inventio (Bach)
  • Michelle (Beatles)
  • Zahnarzt (Blödsinn)
  • God bless the child (Billie Holiday)
  • Big king of the road (Big king)
  • Probier’s mal mit Gemütlichkeit (Balu)
  • Mein kleiner grüner Kaktus (Blumen)
  • La fanfare du printemps (Bovet)
  • Saint francis prayer (Boyle)
  • «Es stunden drei Rosen» sowie sechs weitere Lieder von Brahms
  • Valse avec choer (Bizet)
  • Melodia dala saira (Bündnerland)
  • Buna Notg (Bläsi)
  • s’Träumli (Boss, Christian) -> Zugabe