Südostschweiz, 26.11.08
Morgen Abend wird in der Churer Martinskirche die szenische Kantate “Hochzeit von Kana” uraufgeführt. Insgesamt sollen bei diesem Grossprojekt über 100 Mitwirkende für ein eindrückliches Konzerterlebnis sorgen.
Chur Es war ein ambitioniertes Projekt, das der Verein Hochzeit von Kana Anfang dieses Jahres der Öffentlichkeit vorgestellt hatte. Nichts weniger als die Einstudierung einer szenischen Kantate des biblischen Gleichnisses “Hochzeit von Kana” schwebte den Verantwortlichen des eigens dafür gegründeten Vereins vor. Eine szenische Aufführung mit Chor, Orchester, Schauspielern und Tänzern solle es werden, hiess es damals. Wer diese Schauspieler und Musiker aber sein würden, stand dazumal noch nicht fest. Mit Philipp Lenz war jedoch immerhin der Name des Regisseurs schon einmal bekannt.
Die Rollen sind verteilt
Seit Februar hat sich so einiges getan, auch der Name des Regisseurs ist schon wieder Geschichte. Für die morgige Uraufführung der szenischen Kantate zeichnet nun René Schnoz verantwortlich. Die Aufgaben des Chors (Chor Vocs Box), des Orchesters (Kammerphilharmonie Graubünden), der Schauspieler und Vokalsolisten (Patricia Pasquale, Gabriel Crucitti, Annette Labusch, Michael Berndonner und Daniel Leo Meier) sowie die der Tänzer (Schülerinnen der Tanzschule Ballirina von Irina Cannabona) sind mittlerweile verteilt.
Trotz der Anfangsschwierigkeiten blieb also allen Beteiligten noch genügend Zeit, um zu proben. Zeit, die auch nötig war. Denn die Geschichte aus dem Johannes-Evangelium, in der Jesus auf die Bitte seiner Mutter Maria hin Wasser zu Wein verwandelt, verlangt den Mitwirkenden einiges ab.
Kantate in 15 Szenen
Die Idee, den Stoff des biblischen Gleichnisses “Hochzeit von Kana” zur Aufführung zu bringen, stammt von dem in Chur aufgewachsenen Mikrobiologen und Theologen Arno Schocher. In insgesamt 15 Szenen wird die Bibelerzählung morgen sowie am Freitag und Samstag in der Churer Martinskirche von insgesamt über 100 Mitwirkenden aufgeführt. Die Musik dazu stammt aus der Feder des Liechtensteiner Komponisten Marco Schädler, die musikalische Leitung obliegt Harri Bläsi.
Ausstellung als Begleitprojekt
Bereits im Vorfeld der morgigen Uraufführung startete in der vergangenen Woche eine Begleitausstellung zur szenischen Kantate. Die Schau, die noch bis zum 6. Dezember in der Churer Stadtgalerie zu sehen ist, hat Projektinitiant Schocher gemeinsam mit der Gestalterin Gyano Silvia Koch konzipiert. Die ausgestellten Werke versuchen laut Koch die jeweilige Grundidee der 15 Szenen der Kantate – zum Beispiel “Flucht in die Betäubung” oder “Liebe als Sinn der Schöpfung” – darzustellen.
Franco Brunner