Sarganserländer, im Oktober 2004
Ehemalige Mitglieder des Cantichors können es nicht lassen
Das Wochenende vom 2. auf den 3. Oktober stand für zirka 20 ehemalige Mitglieder des Cantichors der Kantonsschule Sargans einmal mehr ganz im Zeichen der Musik.
SARGANSERLAND Scheiden tut weh – das haben sich auch die jungen Leute des Chors «Vocs Box» gedacht, als mit dem Abschluss der Kantonsschule auch die Zeit des Singens im heissgeliebten Cantichor vorüber war. Da sie es aber nicht bei diesem Abschied belassen und auch weiterhin gemeinsam singen wollten, gründeten sie kurzerhand gemeinsam mit ihrem Chorleiter Harri Bläsi einen «Ehemaligen-Chor», die Gruppe «Vocs Box».
Da die Mitglieder auf die ganze Schweiz verteilt wohnen, arbeiten und studieren, finden die Chorproben einmal monatlich an einem Wochenende statt. Gemeinsam werden Lieder aus aller Welt, aus völlig verschiedenen Stilrichtungen und aus allen Epochen erarbeitet. Heute, nicht einmal zwei Jahre nach Beginn der Proben, verfügt der Chor bereits über ein breites Repertoire und kann für vielerlei Anlässe wie zum Beispiel Familienfeiern, Gottesdienste oder Firmenanlässe gebucht werden.
Singen in der Bergluft
Weil die Probezeiten des Chors zeitlich sehr beschränkt sind, zogen sich die Mitglieder für ein intensives Singwochenende ins Bündnerland zurück. Nach der Ankunft in Schiers mit den Privatautos ging es mit dem Postauto aufwärts. Nach einigen Höhenmetern und vielen wunderbaren Ausblicken ins Tal erreichte die fröhliche Gruppe den Stelserberg, wo sie sogleich ihre Zimmer in einem Berggasthaus bezogen. Die gemütliche Atmosphäre des «Hof de Planis» sowie das schöne Herbstwetter taten das Ihrige, um die Stimmung der Chörler in höchste Höhen zu heben. Nach einem gemütlichen Spaziergang genossen die jungen Leute den grandiosen Ausblick auf die umliegenden Berge sowie den mitgebrachten Lunch.
Den Nachmittag verbrachte die Gruppe dann mit intensiven Proben. Viele neue Lieder wurden erarbeitet und das bereits bestehende Repertoire perfektioniert. Harri Bläsi verstand es, die Chörler trotz der ermüdenden Wärme immer wieder zum Lachen zu bringen und das gesangliche Niveau hoch zu halten.
Anfänglich etwas skeptisch, später dann aber mehrheitlich positiv wurde der spezielle «Znacht» beurteilt: Kürbislasagne. Nach dem Abendessen blieb Zeit für gemütliches Beisammensein; es wurde «g’jassät», zur Gitarre gesungen, Spiele gespielt oder einfach geplaudert. Nach einer einigermassen kurzen Nacht ging es nach dem Morgenessen wieder los mit Singen.
Es wurde auch getanzt
Um die müden Glieder und Stimmbänder zu lockern, wurde zu Beginn getanzt, Rhythmen geklopft und spontan eine Art musikalisches Drama aufgeführt. Danach wurde vor und nach dem Mittagessen weiter an den verschiedenen Stimmen gearbeitet. Dies war manchmal gar nicht so einfach, da der gesamte Bass aus verschiedenen Gründen nicht an diesem Wochenende teilnehmen konnte. Doch diesen Mangel machte Harri Bläsi stimmgewaltig und mit Klavierunterstützung leicht wett.
Gegen 15 Uhr näherte man sich dem Ende des Probewochenendes. Draussen in der warmen Herbstsonne brachte man dem Wirtsehepaar ein kleines Ständchen, als Dankeschön für die gemütlichen Stunden und die freundliche Bewirtung. Danach quetschten sich die Chörler in zwei kleine Postautos und liessen sich wieder ins Tal chauffieren. Am Bahnhof Schiers verabschiedete sich die Gruppe «Vocs Box» voneinander und machte sich auf den – zum Teil sehr langen – Weg nach Hause.
Vera Siegenthaler